Teil 1: Sitz
Es wird immer wieder mal ein gebraucht, ob im Alltag oder der Hundeschule, aber wie baue ich es auf und festige es.
In den nächsten Artikeln beschreibe ich dir kurz, wie du die drei Kommandos ganz leicht und spielerisch aufbauen und trainieren kannst, wichtig ist hier noch einmal anzumerken, es ist ein Kommando und somit ein Trainingstipps
Vorab, auflösen nicht vergessen!
Im Aufbau und Training der verschiedenen Kommandos ist es ganz wichtig, dass es immer aufgelöst wird, aber was ist denn Auflösen nun wieder? Mit „Auflösen“ ist gemeint, dass der Hund so lange in der gewünschten Position eines Kommandos (z.B. Sitz) verharrt, bis du ihn auflöst bzw. frei gibst, das ist enorm wichtig das du das von Anfang an kommunizierst, denn wie soll er sonst wissen, dass die Übung beendet ist und es wird schnell zum Selbstläufer, das heißt, er steht selbstständig auf, obwohl die Übung noch nicht beendet ist und so wundert man sich, der Hund setzt sich zwar hin, bleibt aber nicht sitzen.
Wie geht Sitz:
Du nimmst deinen Welpen, hältst ihm ein Stück Futter vor die Nase, sodass er den Geruch aufnimmt und es haben möchte, dann führst du es über seinen Kopf, automatisch wird der sich hinsetzen, sofort gibt es das Futterstückchen, direkt danach löst du ihn auf mit einem Wort z.B. „OK“ und einer Körpersprache die vermittelt, er darf oder soll sogar aufstehen. Diese gleiche Übung kannst du noch ein paar Mal wiederholen, wichtig ist hier, der Welpe sollte konzentriert sein und mit einem positiven Gefühl aus der Übung gehen, du musst das ein bisschen von der Aufmerksamkeit des Welpen abhängig machen, wie oft die Übung wiederholt werden kann. In den ersten Schritten wird auch das Wort „Sitz“ nicht verwendet, das kommt später, einfach nichts sagen, Lob ist das Futter.
Im nächsten Schritt, der Welpe kennt nun die Bewegung und wird sich bereitwillig setzen, wird ein Moment verharrt bevor es das Leckerchen gibt. Auch kannst du die Hand ein Stück vom Welpen wegführen, der Welpe soll dabei sitzen bleiben - sofort mit der Hand zurück gehen und bestätigen.Das wird von Mal zu Mal länger ausgedehnt und die Hand weiter weggeführt, bis du dich aufrecht hinstellen kannst, der Welpe sollte dabei im Sitz bleiben.Nun hat er schon seine Übung verstanden, du kannst somit unterschwellig das Wort „Sitz“ einbauen. Wichtig ist auch hier nach jeder Sitzübung den Welpen sofort auflösen, damit er das nicht von selbst tut und weiß, jetzt ist die Übung beendet, so bleibt er auch konzentriert bei der Sache.
Habe dabei immer Geduld, wenn du merkst der Welpe steht auf oder kann sich nicht konzentrieren, brich es einfach Kommentarlos ab und starte die Übung erneut, auch ist es kein Fehler lieber noch mal einen Schritt zurück zu gehen, vielleicht hat er den ersten Schritt noch nicht verstanden und du solltest es noch etwas festigen.
Als Nächstes stellst du dich vor deinen Welpen, beginnst die Übung wie bisher, er macht bereitwillig Sitz und du bestätigst wie gewohnt, das Kommando Sitz wird unterschwellig gesagt, du löst die Übung auf beginnst erneut, nun sagst du aber erst „Sitz“, der Welpe setzt sich und sofort gibt es das Leckerchen und die Übung wird aufgelöst. Auch dies wird nun mehrfach wiederholt, bis es wirklich sitzt, auch hierbei wieder bedenken, klappt es noch nicht so, zurück zum vorherigen Schritt, er hat es vielleicht noch nicht verinnerlicht.
Sollte er das Kommando schon gut annehmen, dehnst du die Phasen des Sitzens immer mehr aus, auch kannst du nun beginnen, einen Schritt von deinem Welpen weg zu gehen, hat er die Übung gut verstanden, bleibt er an Ort und Stelle, alles sollte langsam passieren und nicht mit hektischen Bewegungen, denn das macht es deinem Hund nur unnötig schwer. Auch das Futter wird nun langsam abgebaut, mal gibt es Futter, mal nicht, so bleibt er in Erwartungshaltung, auch mit Stimme kannst du ihn loben. Ich kann auch nur immer wieder betonen, Auflösen nicht vergessen! Es soll kein Schema werden und vor allem nicht Langweilig.
So aufgebaut, ist es kein schwerer Trick und du kannst es leicht festigen und verinnerlichen, wenn das gut „sitzt“ kann man im späteren Aufbau auch Reize hinzunehmen, da sollte das Kommando aber sicher sein und der Hund gefestigt im „Sitz ist Sitz“, bis zur Auflösung. Denke bitte auch daran, wenn der Hund das Kommando kennt, wird es einmal gesagt, nicht mehrfach, der Hund stumpft ab und hört dir nicht mehr zu, sollte er es noch nicht beim ersten Mal annehmen, hat er es mit großer Wahrscheinlichkeit noch nicht verstanden, also wieder einen Schritt zurück.
Kleiner Tipp: Solange du im Aufbau bist und das Kommando nicht fest ist oder du auch einmal eine Prüfung z.B. Begleithundeprüfung anstreben möchtest, ist es nicht zu empfehlen das Kommando Sitz als solches im Alltag zur nutzen, da nehmen wir z.B. ein „Setz dich“ ist das Gleiche nur mit anderem Wortlaut, vergisst du dort mal das auflösen oder der Hund sitzt nicht perfekt und so schnell wie es in der Übung vielleicht gefordert wird, ist es nicht so schlimm, denn es ist ja nicht DAS Kommando, dasselbe gilt auch für alle anderen Kommandos, wie Platz oder Ähnliches und die Hunde können das sehr gut unterscheiden.