Immer dieses ständige „Nein! Schluss! Lass das!“ und dein Hund hört trotzdem nicht? In den meisten Fällen hat der Hund ein gewisses Abbruchsignal noch gar nicht gelernt/verinnerlicht. Wie du das aufbauen kannst, erfährst du hier.
Im Alltagstraining erleben wir oft, das Herrchen und Frauchen mit Kommandos um sich schmeißt um den Hund von etwas abzuhalten, was er gerade tut aber nicht tun soll, leider wird auch auf die Frage: „Kennt dein Hund denn das Kommando schon?“ oft trotzig mit „Ja, klar!“ geantwortet. Hier bitte Obacht, der Hund kennt es vielleicht, weil wir ihm das oft schon entgegen gebrüllt haben und er sein Objekt der Begierde vielleicht auch zufällig kurzzeitig los gelassen hat, aber KANN er es auch wirklich?
Ein so genanntes Abbruchsignal sollte so aufgebaut sein, dass der Hund es jederzeit aus jeder Situation annimmt und zwar kompromisslos und sofort. Aber wozu soll es gut sein. Wie jedes andere Kommando macht auch diese nur Sinn, wenn es den gewünschten Effekt sofort zeigt und nicht erst nach 10 maligem Kommando oder wenn dem Hund es gerade einmal passt. Denn egal in welcher Situation du bist, ob dein Hund etwas ungewünschtes Fressen will, sein Spielzeug fallen lassen soll oder gar das Spiel mit einem anderen Hund Unterbrechen soll, es soll sofort angenommen werden, gerade die beschriebenen Beispiele werden meist in höchster Ablenkung gezeigt, wenn du schon ohne Ablenkung 3 Mal etwas sagen musst, wie soll es der Hund dann mit Ablenkung noch annehmen?
Es gibt natürlich auch hier wieder mehrere Möglichkeiten ein solches Abbruchsignal einzuarbeiten. Wir arbeiten mit einer Negativ-verknüpfung, klingt dramatischer als es ist, dass ist für uns einfach die konsequenteste und somit sicherste Methode.
Zuerst solltest du dir ein Wort überlegen, das sollte etwas sein, was du im Alltag selten bis gar nicht nutzt, Nein, ist in diesem Falle also nicht so passend. Es kann z.B. STOPP oder ENDE sein.
Und so geht’s: Du hältst eine Portion Leckerlie bereit, in jede Hand legst du ein Stückchen, nun fütterst du deinen Hund einzeln aus der offenen Hand ein paar Mal, dann schließt du abrupt deine Hand und belegst es mit dem Kommando „ENDE“ sollte der Hund nun verharren vielleicht sogar den Kopf etwas zur Seite drehen, belohnst du ihn aus der anderen Hand und bietest es aktiv an mit „NIMM“. Das Ganze übst du immer wieder. Irgendwann lässt du die Hand offen und gibst das Kommando, wenn dein Hund es schon verinnerlicht hat, lässt er sofort von dem angebotenen Leckerli ab, du gibst es ihm direkt danach mit einem auffordernden „NIMM“ für Ihn das Zeichen, nun darfst du wieder. Der nächste Schritt ist, dass du das Leckerli auf den Boden legst mit Abbruchsignal belegst, sollte der Hund trotzdem ran wollen, schirmst du es mit den Händen ab und lässt ihn nicht ran. Nun kannst du das Kommando immer wieder üben und steigern, anfangs blockierst du das gewünschte Gut mit Händen oder deinem Körper, wenn dein Hund das Kommando aber sicher kennt, kannst du es nach und nach weg lassen, übe auch das wieder an jedem Beliebigen Ort auch mit verschiedenen Sachen (Z.b. Spiele, Verschiedenes Futter). Ich persönlich arbeite immer mit einem Abbruchswort und einem Auflösewort, so ist es für den Hund ganz klar, wenn er etwas lassen soll, das er wieder aktiv wartet bis es wieder freigegeben wird. Wenn es in bekannter Umgebung und ohne Ablenkung funktioniert geht es in die Ablenkung. Auch hier wird es nun wieder geübt. Das wird so gefestigt, dass es immer und sofort erfolgt, sollte es nicht der Fall sein, solltest du noch mal ein paar Schritte zurück gehen. Bitte achte darauf, dass du das Wort noch nicht verwendest, wenn es vielleicht 5 Mal super geklappt hat und du dann deinen Hund aus einer Situation abrufst, die eine hohe Ablenkung darstellt, denn wenn er dort lernt nicht auf das Kommando zu hören, ist die Übung null und nichtig. SO ein Lernprozess bedarf sehr, sehr vielen Wiederholungen „Absicherungen“ bis es wirklich ganz sicher funktioniert, beachte das beim Training.
So sollte dem Abbruchsignal in jeder Situation nichts im Wege stehen. Viel Spaß beim Training.