Es gibt viele Welpenbesitzer die mit ihrem Hund liebend gern zur Welpenspielstunde gehen, es bieten auch unzählige Hundeplätze mittlerweile an, doch ist es auch wirklich sinnvoll für deinen Hund? Auf was du dabei unbedingt achten solltest, erklären wir hier im Beitrag.
Die Frage nach dem Wie?
Du hast vielleicht schon ein paar Mal so eine Welpengruppe besucht oder gehst regelmäßig in den Hundepark und lässt dort deinen Hund auf Teufel-komm-raus mit Artgenossen umher toben?
Doch ein großes Manko hat die ganze Sache schon, die Fahrt dorthin oder der Spaziergang wird zur Herausforderung. Warum? Weil dein Hund schon in eine völlig aufgeregte Grundstimmung verfällt und sich freut gleich seine Hundekumpels zu treffen. Da angekommen, bekommst du mit Müh und Not noch den Karabiner vom Halsband gelöst und schon geht die wilde Toberei los. Toll, oder etwa nicht?
Hier kommt ein ganz klares Nein, denn was lernt der Hund dabei? --> andere Hunde bedeuten große Aufregung(Erregung, Anspannung, Action), das einmal verinnerlicht wird dein Hund bei jedem anderen Hund völlig aus der Tüte geraten, gepaart mit schlechten Erlebnissen, bedeutet das ganz viel Stress.
Doch was passiert in so einer Welpen- oder Hundegruppe denn, es sind doch Hunde unter sich und die klären das schon… und genau hier liegt der Hase im Pfeffer, Hunde sind Hunde und sie agieren schnell und kompromisslos. Was nicht unbedingt immer von Vorteil ist für deinen Welpen. Hier sollte unbedingt ein erfahrener Hundemensch (-trainer) dabei sein, die Hunde im Blick haben und langsam und je nach Charakter, Energielevel und Größe mit anderen Hunden mit Bedacht zusammenführen.
Oftmals läuft es aber ganz anders, es kommen Welpen oder alle möglichen Hunde mit allen möglichen Erfahrungen zusammen, so werden dominante Hunde immer dominieren und ängstliche oder devotere Hunde immer auf diesem Level gehalten werden. Es ist auch nicht sinnvoll, wenn ein energiegeladener Labradorjunghund über eine 10 Wochen alte Französische Bulldogge hinweg stolpert. Die Welpen machen hierbei ihre eigenen Erfahrungen und das im schlechtesten Fall negativ, was auf keinen Fall sinnvoll ist! Außerdem lernen Hunde auch viel von anderen Hunden, das nicht immer im positiven Fall.
Ich vergleiche das gern mit einem Kindergarten, man gibt ja auch nicht die Kinder ab, sie werden in eine große Gruppe gesteckt (egal wie alt und wie gut entwickelt) und sind den ganzen Tag auf sich allein gestellt, da gibt es Gruppen und Erzieher die das Tagesgeschehen regeln und bestimmen und das ist für die Hunde genauso wichtig!
Doch was kannst du tun?
In allererster Linie ist eine gute Bindung zu dir von größter Wichtigkeit. Dein Hund soll sich auch in, für ihn unangenehmen Situationen, auf dich verlassen können. Du solltest deinen Hund gut lesen können und vorher abschätzen, in welcher Größe oder auch Konstellation ein Hundetreffen für deinen Hund möglich und sinnvoll ist. Bist du in diesen Punkten unsicher, sollte ein guter Hundetrainer auf diese Bedürfnisse eingehen können und diese Sachen vorher abschätzen. Außerdem immer im Zusammentreffen ein Auge auf die Hunde haben und vorher gut durchdacht die Hunde zusammenführen.
Jedes Hundetreffen beginnt in Ruhe, genauso wie das Verlassen des Hauses und der Kleine darf nur lossausen, wenn du ihn dazu frei gibst, so bleibt der Focus immer bei dir und er bleibt ansprechbar.
Achte immer auf deinen Hund und schreite Notfalls auch mal ein, niemals „alleine klären lassen“, denn der so genannte „Welpenschutz“ rettet deinen Welpen nicht vor unangenehmen Begegnungen. Das gilt auch, wenn dein Welpe übermütig wird. Bei einem Hundetreffen bestimmst du die Regeln, so weiß der Kleine, dass er sich auf dich verlassen kann.
Grundsätzlich ist gegen Hundetreffen nichts einzuwenden, wenn es sinnvoll ist und deinen Hund nicht völlig überfordert. Er sollte immer ansprechbar sein und nicht nach dem Motto „Hundekumpels und du bist Luft“, das schafft man nur über Vertrauen und Bindung, du sollst auch unter Ablenkung immer wichtig sein.
Ein gesundes Maß ist ebenso sehr wichtig, ein paar Minuten reichen da oft schon aus. Hundeschulen die z.B. erst eine Trainingseinheit (mit z.B. Übungen etc. anbieten) und anschließend eine kontrollierte Spielrunde anbieten, sind gut geeignet, so lernt der Hund, dass nicht immer nur toben angesagt ist, auf dem Hundeplatz. Welpenspielstunden sind aber kein Muss und auch nicht für jeden Welpe sinnvoll, achte auf deinen Welpen und hör auf dein Bauchgefühl.
Fazit: Schaue auf deinen Hund, festige zuerst die Bindung und überlege sinnvoll, ob eine Welpenspielstunde für euch in Frage kommt, schau dir auch die entsprechenden Hundeplätze vorher mal an.